[1] Veilchen brennet der Neid ob deinen Locken,
Rosenschleier zerreißt dein holdes Lächeln.
[2] Süße Rose verbrenn' die Nachtigall nicht,
Welche Nächte hindurch für dich nur betet.
[3] Ich, dem ehmals der Engel Hauch zur Last ward,
Trage nun das Gerede deinetwegen.
Deine Huld ist mein Loos, dein Staub mein Eden,
Meine Ruh' dein Gebet, mein Seyn die Wangen.
[4] Einen Schatz in dem Aermel tragen Bettler
Deine Bettler gelangen schnell zur Herrschaft.
[5] Zwar vereinen sich nicht der Wein, die Kutte,
Doch vereine ich beide dir zu Liebe.
[6] Wein und Liebegekos entflieh'n zur Stunde,
Wo mein Haupt voll Begier zu deinem Staub wird.
[7] Freund! gebrauche das Aug' als Erker;
Laß es niemals allein, es ist ein Betort.
[8] Wahrlich! schön ist der Wangen Flur, besonders
Wenn Hafis der geliebte Sänger bleibt.